Die Schere zwischen „armen Arbeitslosen“ (das sind die, die keine Arbeit haben und kein Geld) und den „reichen Arbeitslosen“ (diejenigen, die so viel Geld haben, dass sie nicht mehr arbeiten müssen) geht immer weiter auseinander. Klar, wenn die Schulden des einen steigen, landet das geliehene Geld irgendwo bei einem anderen…
Das macht bei den einen gute, bei den anderen eher schlechte Stimmung. Doch genau hierum, um die Stimmung nämlich, geht es letztendlich.
Die Jagd nach dem Glück
Jeder definiert „Glück“ anders. Im Kern ist es eine gute Emotion, die wir möglichst oft erleben möchten. Einmal abgesehen vom „inneren Frieden“ können wohlhabende Menschen aus dem Vollen schöpfen, toben sich auf dem Spielplatz des Materialismus aus: Autos, Boote, Häuser in fernen Ländern an schönen Stränden, Schmuck, Hightech im Wohnzimmer, teure Klamotten… eine beliebig erweiterbare Liste. Für jeden „Wohlhabenden“ ist etwas dabei, was das Gefühl des schnellen Glücks auslöst.
Dieses materielle, schnelle Glück bleibt Menschen mit knapper Kasse verwehrt. Die Möglichkeiten, sich schnell ein gutes Gefühl durch ein neues Spielzeug zu verschaffen, sind begrenzt. Deshalb kann es sein, dass sie im Alltag weniger Erfolgserlebnisse haben und die daraus resultierende Anerkennung, welche wiederum kurzfristig glücklich macht. Und jetzt kommen die billigen Glücksmacher ins Spiel…
Zucker, die Droge des Gehirns
Wenn Zucker das Hirn flutet, leuchten alle Lampen hell. Es ist der Lieblingsbrennstoff der Denkzentrale. Belohnt wird die Zuckerflut mit einem Schwall von Glückshormonen. Serotonin allen voran. Zucker und eine maximale Serotonin-Dusche sind aneinander gekoppelt: Um das Glückshormon Serotonin basteln zu können braucht der Körper das Eiweißbausteinchen Tryptophan. Leider steckt in allen Eiweißlieferanten davon verhältnismäßig wenig. Und die müssen auf dem Weg ins Gehirn auch noch mit anderen Bausteinchen konkurrieren. Deshalb kommt oft nur wenig des Serotoningrundbausteins dort oben an.
Die Natur hat aber einen Trick auf Lager: Eine zuckerbedingte Insulinflut verfrachtet die mit Tryptophan konkurrierenden Eiweißbausteinchen in die Muskeln. Damit kommen von denen nur wenige im Gehirn an. Das erhöht verhältnismäßig den Anteil des Tryptophans. Genau das strömt dann vermehrt ins Gehirn und drückt dort auf den Glücksknopf… es wird mehr vom Glückshormon Serotonin gebastelt. Das Gehirn gewinnt doppelt: Gute Stimmung im Dachgeschoss und zeitgleich steht genug Lieblingsbrennstoff für die gierigen Hirnzellen zur Verfügung. Das wiederum erklärt, warum wir alle so auf Kohlenhydrathaltiges stehen. Und warum vor allem finanziell schwache Menschen in Industrienahrungsmüll investieren…
Billigfutter – die „Droge“ des armen Mannes (und seiner Frau)
Die Kassenlage entscheidet oft darüber, was auf dem Tisch des Hauses liegen wird. Und je billiger es ist, desto mehr liegt auf diesem Tisch. Denn der viele Zucker und die vielen Lebensmittelzusatzstoffe billiger Lebensmittel machen nicht nur satt, sondern eben auch schnell glücklich.
Eine Tafel Schokolade für unter 30 Cent. Die Tüte Chips und eine Cola kosten nur ein paar Groschen. Und Weißbrötchen beim Discount-Bäcker gibt‘s schon für zehn Cent. Kohlenhydrate (Mehl, Zucker) sind in der Beschaffung extrem günstig, lassen sich zusammen mit Aromastoffen, billigen Pflanzenfetten und Salz einfach aufbereiten, sind lange haltbar, weshalb sie zu einem sehr günstigen Preis einer großen Menschenmasse zugänglich gemacht werden können. Die billig eingekauften Industrie-Kalorien sorgen für ein kräftiges Plus auf der Waage. Und einem ebenso kräftigem Minus auf dem Gesundheitskonto. Arme Menschen, so steht zu befürchten, sterben früher. Und das scheint nicht einmal den Betroffenen Sorge zu bereiten. Frei nach dem Motto: Wer schon im Hier und Jetzt unglücklich ist und ständig nach den Futterdrogen greift um Glück erlebbar zu machen, wen kümmert dann das Übermorgen? Mir ist bewusst: Das ist eine gewagte Vermutug…
Einen Weg raus aus der Abwärtsspirale zu finden, ist keinesfalls einfach, aber trotzdem machbar. Zumindest für die, die ein bisschen Restmotivation für ein selbstbestimmtes Leben irgendwo hinten links im Hypothalamus herumliegen haben. Ein finanziell günstiger Weg ins Glück ist Bewegung. Denn wenn die Beinchen bewegt werden, geht oben auch wieder das Licht an. Bewegung drückt ebenfalls auf den Glücksknopf. Und das massiv! „Gute Referenzerlebnisse sammeln“ heißt der Trick…
Mach dir die Taschen voll
Wer noch nie Sport gemacht hat, nimmt sich einen kurzen, flotten Spaziergang vor. Und täglich (ja, TÄGLICH) wird das Tempo in ganz kleinen Dosen erhöht oder die Strecke verlängert. Je nach Gusto. Zu Beginn wird das jedes Mal Überwindung kosten. Alles andere wäre ungewöhnlich. Doch ebenfalls jedes Mal(!) wirst du danach stolz darauf sein, es getan und geschafft zu haben. Das gibt dir wieder Zuversicht für das nächste Mal. Wenn du nur vier Wochen durchhältst (wetterunabhängig, keine Ausreden!), bist du ein anderer Menschen. Ein Mensch, der sich seine Glücksdroge mit den Beinen geholt hat. Und nicht mit dem Mundwerk. Gib dir vier Wochen und mach dir die Taschen mit positiven Referenzerlebnissen voll!
Um deine Referenzerlebnisse sichtbar zu machen schnappst du dir meinen Motivationskalender „Du schaffst das!“, oder nimmst dir einen großen Jahreskalender und notierst dort deine Erfolge. Genau diese Strategie hat mir damals in den Anfängen die Augen geöffnet. Sichtbare Erfolge, Tag für Tag!
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http://www.ich-bin-dann-mal-schlank.de/2014/04/billiges-gluck-warum-schlechtes-essen-abhangig-macht/