Dazu werteten sie die Daten von mehr als 9000 Menschen aus 40 Ländern aus, deren Glukosetoleranz reduziert war. Dabei handelt es sich um eine Vorstufe von Diabetes, bei der der Köper höhere Zuckermengen nicht mehr ausreichend schnell in den Griff kriegt. Schon seit Längerem ist bekannt, dass eine gestörte Glukosetoleranz das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.
Reduziertes Erkrankungsrisiko
"Verschiedene Untersuchungen haben bereits gezeigt, dass Menschen mit gestörter Glukosetoleranz gesundheitlich von körperlicher Aktivität profitieren“, sagt Studienleiter Thomas Yates von der University of Leicester. Dies sei jedoch die erste Studie, die analysiere, wie viel Bewegung konkret notwendig ist, um das das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren.
Alle Teilnehmer waren dazu angehalten abzunehmen, wenig Fett zu sich zu nehmen und gleichzeitig ihre körperliche Aktivität allmählich um 150 Minuten pro Woche zu steigern. Mit Hilfe von Schrittzählern ermittelten die Wissenschaftler die Anzahl der Schritte, die die Probanden zu Beginn und am Ende des zwölfmonatigen Studienzeitraums machten.
Im Schnitt wurde der Kontakt zu den Teilnehmern rund fünf weitere Jahre gehalten. In diesem Zeitraum kam es zu 531 schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Komplikationen wie einem Schlaganfall oder Herzinfarkt.
2000 Schritte haben einen Effekt
Der Abgleich mit den Schrittzählerdaten ergab, dass 2000 zusätzlich gegangener Schritte das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Komplikation um acht Prozent senkte. Teilnehmer, die also 4000 Schritte mehr als zuvor liefen, reduzierten ihr Risiko um 16 Prozent. Wer sogar 10.000 Schritte zusätzlich am Tag lief, senkte sein Risiko um ganze 40 Prozent. Zusätzliche Risikofaktoren wie Gewicht, Alter, Rauchgewohnheiten und Medikamenteneinnahme hatten die Forscher bei ihren Berechnungen berücksichtigt.
"Unsere Ergebnisse bestätigen erneut, das seine simple Veränderung der körperlichen Aktivität, wie das Erhöhen der Schrittzahl, das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt substanziell senken kann“, sagt Yates. Besonders bedeutsam: Die Teilnehmer, die mehr liefen als zu Beginn der Studie, profitierten unabhängig von ihrem Ausgangs-BMI oder der körperlichen Aktivität, die sie zu Studienbeginn an den Tag gelegt hatten.
Rund acht Prozent der Bevölkerung weltweit haben eine reduzierte Glukosetoleranz. Weltweit sind das 344 Millionen Menschen. Experten erwarten, dass sich die Zahl der Betroffenen bis 2030 weiter auf 472 Millionen erhöht.
Quelle: Thomas Yates: Association between change in daily ambulatory activity and cardiovascular events in people with impaired glucose tolerance (NAVIGATOR trial): a cohort analysis, Published Online; December 20, 2013, http://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(13)62061-9
http://www.netdoktor.de/News/Herzinfarkt-Schon-2000-Schr-1138119.html