Ohne Futter für die Bakterien, entsteht auch keine Karies, sagen Zahnärzte. Wie kann es dann sein, dass die Iberomaurusier, die vor rund 14.000 Jahren in der Mittel- und Spätsteinzeit in Nordafrika als Jäger und Sammler lebten, fast genau so vergammelte Zähe hatten, wie viele Menschen in heutigen Industrieländern?
Das nämlich legt die Untersuchung von 52 fossilen Gebissen nahe, die Forscher in der Grotte de Pigeon (zu Deutsch: "Taubengrotte") im Osten Marokkos gefunden hatten. In mehr als 90 Prozent der zum Teil oder ganz erhaltenen Kiefer fanden sich Spuren von Karies, gut die Hälfte der Erwachsenen aus der Grotte bei Taforalt hatten zu Lebzeiten sogar mindestens ein beachtliches Zahnloch.
Der Ursprung des Übels: Pinienkerne, Eicheln, Hafer, Hülsenfrüchte und Schnecken. Weil die Iberomaurusier diese kohlenhydrathaltige Nahrung für sich entdeckten, bekamen sie moderne Zahnprobleme. Das berichten Forscher um Louise T. Humphrey vom Naturhistorischen Museum in London in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins PNAS. ...
http://www.zeit.de/wissen/2014-01/karies-steinzeit-zahngesundheit