Ihre Tat schockte ganz Deutschland: Akram Y. (18) und sein Vater Moustapha Y. (48) sollen einen jungen Mann ermordet haben. Aus Rache. Weil er Akrams Schwester Hoda (27) vergewaltigt haben soll (BILD berichtete).
Akram Y. hat das bei der Polizei gestanden – vor dem Freiburger Landgericht verweigerte er jetzt aber die Aussage. Ganz im Gegenteil zu Moustapha Y.: So dreist leugnet Vater Selbstjustiz den feigen Mord!
Der 48-Jährige ließ von seinem Verteidiger eine Erklärung vorlesen. Darin bestreitet er, dass er den Mord am mutmaßlichen Vergewaltiger seiner Tochter, Patrik H. (27), zusammen mit seinem Sohn geplant hat: „Ich habe den Patrick H. nicht getötet, ich habe dies nicht geplant, und billige dies auch nicht.“
►Laut Anklage holte er seinen Sohn aus einem Italien-Urlaub zurück, als er von der Vergewaltigung seiner Tochter erfuhr. Dazu erklärte der Vater: „Es ist nicht so, dass ich meinen Sohn aus dem Urlaub zurückgerufen habe, um mit ihm Rachepläne zu schmieden.“ Vielmehr habe Akram seiner Tochter in dieser schweren Zeit beistehen sollen.
►Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, dass er sein Opfer auf einem abgelegenen Parkplatz mit einem Teleskopschlagstock quälte. Moustapha Y. aber behauptet, er habe Patrick H. lediglich zu einem Geständnis bringen wollen. Und: Er habe Angst um seinen Sohn gehabt. „Nur aus diesem Grund habe ich einen Schlagstock mitgenommen, was ich im Nachhinein sehr bereue.“
►Selbstjustiz würde im Übrigen überhaupt nicht zu seiner Familie passen. Dafür lebe sie viel zu modern. Immerhin gehe er für die Familie einkaufen, mache Hausarbeiten und koche für alle. Das passe nicht „in das Bild eines Patriarchen“, der seinen Sohn in ein Verbrechen schickt.
Die Behörden hatten schon früh vermutet, dass Akram Y. alle Schuld auf sich nehmen wird, um seinen Vater zu schützen. Der 18-Jährige kann nämlich nach Jugendstrafrecht verurteilt werden, muss im schlimmsten Fall nur zehn Jahre in den Knast.