Die Chinarinde ist ein Baum. Der Extrakt der Chinarinde (Cinchonae cortex) ist ein altes Heilmittel, das besonders reich ist an bitteren Inhaltsstoffen, die die Produktion von Verdauungssäften (auch Speichelbildung) anregen sollen. Zudem soll der Chinarinden-Extrakt den Heilungsprozess bei Erkrankungen begünstigen, indem er das Immunsystem stärkt. Weiterhin wird das Mittel in der Volksmedizin eingesetzt gegen Malaria, Grippe, Milzvergrößerung, Muskelschmerzen und Muskelkrämpfe sowie bei Schmerzen.
Soweit die Aussagen der Naturheilkundler. Nachgewiesen und offiziell anerkannt sind jedoch nur folgende medizinische Wirkungen:
Bei Appetitlosigkeit (wirkt nachweislich appetitanregend)
Bei Reizmagen mit Blähungen und Völlegefühl
Anders als der Name es vermuten lässt, kommt die Pflanze nicht aus China, sondern aus dem Norden Südamerikas, weshalb sie auch als „Perurinde“ bezeichnet wird. Die Chinarinde stammt vom Chinabaum (Cinchona pubescens oder Cinchona succirubra) ab, der wiederum zur Familie der Rötegewächse (Rubiacean) gehört. Unterschieden werden die rote Apothekerrinde und die gelbe Fabrikrinde, die gelbe Form enthält weniger wirksame Alkaloide, trotzdem wurden in 2002 auch die Fabrikrinden offiziell im Europäischen Arzneibuch aufgenommen.
Entdeckt wurde der äußerst bittere Geschmack der Pflanze von europäischen Eroberern in Südamerika. Da es seit der Antike die Vorstellung unter Europäern gab, dass bitterer Geschmack die Verwendung gegen Fieber und Malaria nahelegt, wurde die Chinarinde von den Europäern – und nicht von den Einheimischen – wohl zum ersten Mal medizinisch eingesetzt.
Der deutsche Begriff Chinarinde entspringt dem altperuanischen Wort Kina für Rinde. Kina-Kina bedeutet „besonders geschätzte Rinde“ und meinte zunächst den Perubalsam aus der Rinde des Baums Myroxlyum balsamum. Ab dem 17. Jahrunderten mischten Betrüger die Perubalsam-Rinde mit Chinarinde, um die Herstellungskosten der Droge zu senken und den Gewinn zu erhöhen. Die Mischung senkte das Fieber und wurde so schnell noch berühmter als der reine Perubalsam – so wurde der Extrakt mit der Bezeichnung „Chinarinde“ geadelt.
Vorwiegend wurde das Mittel von den Jesuiten verwendet, weshalb es oft auch als „Jesuitenpulver“ bezeichnet wird. In einer deutschen Arzneitaxe tauchte die Substanz erstmals 1687 auf, seit 1880 war sie bevorzugtes Mittel gegen Malaria und andere Fieber-Formen.
Die Chinarinde zählt zu den Bitterstoffdrogen (Amarae), die in vier Gruppen unterteilt werden:
Einfache Bittermittel (Amara pura): kein Begleitgeschmack, z.B. Enzianwurzel, Tausendgüldenkraut
Aromatische Bittermittel (Amara aromatica): mit ätherischen Ölen, z.B. Wermutkraut, Pomeranzenschale, Angelikawurzel
Zusammenziehende Bittermittel (Amara adstringentia): zusätzlich Gerbstoffe enthalten, z.B. Chinarinde, Kondurangoidinde
Scharfe Bittermittel (Amara acria): mit Scharfstoffen, z.B. Ingwerwurzel, Cayennepfeffer, Paprikafrüchte
Häufig wird Chinarinde mit anderen Bitterstoffdrogen wie Enzianwurzeln, Wermutkraut oder Pomeranzenschalen kombiniert.
Chinarinde – Anbau und Gewinnung
Die Chinarinde wird heute insbesondere in tropischen Gebieten angebaut, insbesondere in:
Indonesien
Malaysia
Zaire
Der Chinabaum ist immergrün und wird bis zu 30 Metern hoch. An seinem schlanken Stamm und der dicht belaubten, rundlichen Krone befinden sich etwa 20 Zentimeter lange und 12 Zentimeter breit. Ihre dicht behaarten Zweige und die rötlichen Blüten sowie die rotbraune, sehr rissige Borken-Rinde kennzeichnen die Pflanze. Für medizinische Zwecke wird die Chinarinde ringförmig und senkrecht im Boden angepflanzt, die Blätter werden anschließend in der Sonne sowie zuletzt bei 80 Grad Celsius in bestimmten Anlagen getrocknet.
Chinarinde – Inhaltsstoffe
Der Chinarinden-Baum ist eine Bitterstoff- und Alkaloidpflanze – beides Inhaltsstoffe, die sehr bitter schmecken, was die vermehrte Produktion von Speichel und Magensaft auslösen soll. Weiterhin können die Inhaltsstoffe die Nahrung schneller vermischen und transportieren lassen, wodurch appetitanregende und verdauungsfördernde Wirkungen resultieren.
Die China-Alkaloide machen wenigstens 6,5 Prozent der Inhaltsstoffe aus.
Enthalten sind im Einzelnen:
Hauptalkaloide Chinin und Chinidin
30 weitere Alkaloide
Gerbstoffe
Bitterstoffe
Spuren von ätherischem Öl
Der bittere Geschmack kommt von den Alkaloiden sowie von den Triterpen-Bitterstoffglykosiden. Der Bitterwert beträgt 12.000, in Deutschland ist die bitterste Pflanze der gelbe Enzian mit einem Bitterwert von 10.000.
Chinarinde – Wirkung
Die Wirkung des Chinarinden-Extrakts basiert auf den bitteren Inhaltsstoffen, die die Speicheldrüsen im Mund zur vermehrten Speichelproduktion anregen und dadurch sowohl das Hungergefühl steigern, als auch zur besseren Verdauung der Nahrung beitragen. Der Magen produziert aus gleichem Grund mehr Verdauungssäfte, was auch den Darm in Schwung bringt, weil die Darmbewegungen gesteigert werden und Hunger entsteht – auch soll die Nahrung so nicht mehr „stehen bleiben“, was zur Bildung von Gasen und damit zu Völlegefühl und Blähungen führen würde.
Inhaltstoffe der Chinarinde
Der Chinarindenbaum ist eine Alkaloid- und Bitterstoffpflanze. Auf diese Inhaltstoffe gehen auch die Wirkungen der Chinarinde zurück. Beide Inhaltstoffgruppen besitzen einen sehr bitteren Geschmack, was bei innerer Anwendung dazu führt, dass vermehrt Speichel und Magensaft produziert wird. Zusätzlich können die Komponenten bewirken, dass der Verdauungsapparat die Nahrung schneller vermischt und transportiert. Daher wirken die Alkaloide und Bitterstoffe in der Chinarinde appetitanregend und verdauungsfördernd.
Anwendung bei Appetitlosigkeit
Anregend auf die Verdauungssäfte
Der Geschmack der Chinarinde ist extrem bitter. Dies liegt an den enthaltenen Alkaloiden und den Bitterstoffen. Die Alkaloide des Chinarinden-Extraktes haben einen Bitterwert von 12.000. Damit kann die Rinde sogar bitterer schmecken als der heimische Gelbe Enzian, der einen Bitterwert von 10.000 besitzt und die am bittersten schmeckende Pflanze in Deutschland darstellt.
Bei Appetitlosigkeit zeigen bitter schmeckende Inhaltstoffe jedoch gute Wirkungen. Die Extrakte aus der Chinarinde bewirken, dass die Speicheldrüsen im Mund zur vermehrten Produktion von Speichel angeregt werden. Dadurch steigt das Hungergefühl und zusätzlich kann die Nahrung besser verdaut werden.
Aber auch im Magen werden vermehrt Verdauungssäfte produziert. Das bringt den Magen und Darm in Schwung. Die Magen-Darmbewegungen (Peristaltik) werden gesteigert. Jetzt erwartet der Magen die Aufnahme von Nahrung. Kurz: man bekommt Hunger.
Anwendung bei Magen-Darmbeschwerden
Verdauungsfördernd auf den Magen-Darmtrakt
Die Wirkungen der Chinarinde auf den Magen-Darmtrakt beruhen auf der vermehrten Bildung von Verdauungssäften.
Bereits im Mund wird zusätzlicher Speichel gebildet, der zuckerspaltende Stoffe und Schleimstoffe enthält. Zuckerhaltige Lebensmittel (kohlenhydrathaltige Nahrung) werden dadurch bereits im Mund in ihrer „Einzelteile zerlegt“. Dies geschieht durch das Verdauungsenzym α-Amylase. Zusätzlich werden Schleimstoffe (Muszine) gebildet, die die Nahrung beim Schlucken besser gleitfähig machen.
Gelangt ein Bissen in den Magen erwartet ihn dort ein saurer Saft, der die Eiweiße zerkleinert. Dadurch können die Eiweiße besser und schnell ins Blut aufgenommen werden.
Zusätzlich regen die Chinarinden-Extrakte den Magen-Darmbereich zu verstärkter Muskeltätigkeit an. Die Nahrung wird deshalb schneller als ohne Chinarinden-Extrakt vermischt und durch den Verdauungsapparat transportiert.
Auf diese Weise beginnt die Nahrung im Magen-Darmtrakt nicht zu „stehen“, weswegen auch keine oder weniger Gase gebildet werden, die sich als Blähungen und Völlegefühl bemerkbar machen. Das Essen wird schnell und effizient in seine Einzelteile zerlegt und wird vom Körper in Form von Zucker, Eiweißen, Fetten, Vitaminen usw. aufgenommen.
http://www.docjones.de/wirkstoffe/chinarindenbaum/chinarinden-extrakt
Die Chinarindenbäume sind immergrün, werden bis zu zehn Meter hoch und bilden eine Gattung mit mehr als 40 verschiedenen Arten. Der Baum hat ein sehr dichtes Laubkleid und eine rundliche Krone. Die Blätter sind groß, gestielt und elliptisch und auf der Unterseite dicht behaart.
Ursprünglich kommt der Chinarindenbaum aus den Bergregionen des nördlichen Südamerikas. Kultiviert wird er vor allem in Indien und im Kongo. Aus der Rinde des Chinarindenbaums werden bitter schmeckende Präparate hergestellt. Früher wurde die Rinde des gelben Chinarindenbaums als Medikament gegen Malaria und Fibereingesetzt.
Erstmals wurden die Wirkstoffe Chinin und Chinidin 1820 isoliert. Jedoch sind nicht in allen Bäumen der Chinarindenbäume die Wirkstoffe gleichermaßen enthalten.
Die Chinarinde wirkt sich fördernd auf Magensaft- und Speichelsekretion aus und wird bei Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Völlegefühl eingesetzt. In der Volksmedizin wird die Chinarinde auch als Grippemittel propagiert. Jedoch besteht hierbei keine wissenschaftliche Grundlage. Neben der Medizin verwendet auch die Lebensmittelindustrie die Chinarinde zur Aromatisierung von Getränken (Tonics).
Chinarinde wird meist in Form von Tee angeboten, wobei ein halber Teelöffel zerkleinerte Chinarinde mit ca. 150ml kochendem Wasser übergossen wird und dann zehn Minuten ziehen sollte.
http://www.100-gesundheitstipps.de/heilpflanze-chinarindenbaum.html