Wissenschaftler der Universität von Kalifornien, Los Angeles (UCLA) führten vor kurzem eine Untersuchung durch, die enthüllte, dass Krebszellen sogar eine eigene Schnittstelle für raffinierten Zucker besässen.
Die in der Fachzeitschrift Cancer Researchveröffentlichte Studie zeigte ausserdem, dass – entgegen der bisherigen Annahme – nicht alle Zuckerarten für Krebszellen gleich hilfreich seien. Tumorzellen der Bauchspeicheldrüse wurden in Tests mit Fructose und mit Glucose gefüttert.
Das Team um Dr. Anthony Heaney vom Jonsson Cancer Center der UCLA (einer der Autoren der Studie) erklärte:
„Der Fructose-Stoffwechsel und der Glucose-Stoffwechsel in der Krebszelle laufen ziemlich unterschiedlich ab.“
Dabei zeigte sich, dass die Tumorzellen zwar auch mit Glucose gedeihen, aber mit Hilfe von Fructose können sich Krebszellen blitzschnell und auf eine Art und Weise reproduzieren und im menschlichen Körper ausbreiten, wie sie es mit Glucose nicht annähernd schaffen.
Keine Fructose - Kein KrebswachstumLängst ist bekannt, dass die Bauchspeicheldrüse hart arbeiten muss, wenn reichlich Glucose im Blut erscheint. Trifft jedoch gemeinsam mit der Glucose auch noch Fructose ein, so muss die Bauchspeicheldrüse gleich nochmals so hart arbeiten.
Vielleicht ist das der Grund dafür, dass gerade Bauchspeicheldrüsenkrebs– eine der tödlichsten Krebsarten – durch Fructosekonsum in einem viel höheren Masse gefördert werden kann als durch den alleinigen Konsum von Glucose.
Krebspatienten – und zwar ganz gleich, von welcher Krebsart sie betroffen sind – sollten daher unbedingt raffinierten Fruchtzucker meiden.
Auf diese Weise wird nicht nur das Krebswachstum gehemmt, auch die Bauchspeicheldrüse sowie die Leber, die bei der Verstoffwechslung der Fructose die Hauptarbeit übernehmen muss, werden geschont.
Billiger Sirup in Getränken und Fertigprodukten besteht bis zu 90 Prozent aus FructoseRaffinierte bzw. industriell hergestellte Fructose befindet sich hauptsächlich in Getränken (Softdrinks) und Fertiggerichten (Brot, Süssigkeiten, Fertigsossen, Suppen, Konserven und vielen anderen).
Auf dem Zutatenetikett steht oft nur Sirup, womit meistens industriell verarbeiteter Maissirup gemeint ist. Da Fructose eine höhere Süsskraft als Glucose hat, wird in der Lebensmittelindustrie der Glucosegehalt von Sirup enzymatisch reduziert und gleichzeitig der Fructosegehalt auf bis zu 90 Prozent erhöht.
So enthält man sog. HFCS-90 (High Fructose Corn Syrup = fructosereicher Maissirup). Die Folge ist, für dieselbe Süsskraft benötigt man jetzt weniger Sirupmaterial, was der Lebensmittelindustrie natürlich Kosten einsparen hilft.
Zucker ist Zucker?In den USA gab es bereits grössere Debatten zwischen Politikern, Gesundheitsexperten und Vertretern der Lebensmittelindustrie, wobei es darum ging, ob die Amerikaner durch fructosereichen Maissirup nun dicker und kränker würden oder nicht. Das eine oder andere zusätzliche Kilo durch Sirup- bzw. Zuckerkonsum ist wirklich kaum der Rede Wert.
Viel gravierender sind – laut der American Heart Association – all die anderen Folgen einer zuckerreichen Ernährungsweise wie Diabetes, Herzkrankheiten, Krebs und Schlaganfall.
Einige Staaten (z. B. New York und Kalifornien) hatten bereits mit einer Steuer auf gesüsste Softdrinks geliebäugelt, um damit die Behandlung von Krankheiten zu finanzieren, die ganz offensichtlich infolge zu hohen Zuckerkonsums entstanden sind. Die amerikanische Vereinigung der Getränkehersteller (deren Mitglieder u. a. Coca-Cola und Kraft Foods sind) widersetzte sich selbstverständlich der neuen Getränkesteuer-Idee und argumentierte mit dem sinnigen Satz: Zucker ist Zucker.
Lesen Sie zu den Zukcersorten mehr in unserem Zuckerlexikon.
Normaler Haushaltszucker weniger gefährlich als industriell verarbeitete FructoseDr. Heaney aber sagte, sein Team fand genau das Gegenteil heraus. Sie fütterten Bauchspeicheldrüsenkrebszellen im Labor mit Glucose und mit Fructose. Die Krebszellen assen beide Zuckerarten, doch nur mit Fruchtzucker konnten sie sich vermehren und ausbreiten. Im Hinblick auf das Tumorwachstum besteht also ein ziemlicher Unterschied zwischen fructosereichem Maissirup und raffiniertem Haushaltszucker aus Zuckerrohr. Zucker ist eben nicht gleich Zucker.
Die Forscher hoffen nun, dass man auf bundesstaatlicher Ebene Massnahmen ergreifen möge, die zu einer Reduktion des Maissirup-Gehaltes in Fertigprodukten und Getränken führen könnten. Gleichzeitig empfehlen sie den Verbrauchern, fructosereichen Maissirup und sämtliche damit gesüssten Speisen möglichst aus ihrer Lebensmittelliste zu streichen.
Mittlerweile gibt es genügend gesunde bzw. weniger riskante Süssungsmittel, so dass eine Abkehr von sirupgesüssten Speisen nicht den geringsten Verzicht bedeuten würde. Anregungen zu gesunden Softdrinkalternativen finden Sie im Text Frühgeburten durch Diät-Softdrinks?
Lesen Sie auch: Welcher Zucker ist gesund?
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Quellen und weitere Infos:- Reuters "Cancer cells slurp up fructose, US study finds" 2. August 2010 (US-Studie stellt fest, dassKrebszellenFructose schlürfen) (Quelle als PDF)
- Tyrberg B et al., "Sweet taste receptor signaling in beta cells mediates fructose-induced potentiation of glucose-stimulated insulin secretion" Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, Februar 2012, (Signale der Rezeptoren für süssen Geschmack an den Betazellen vermitteln eine Potenzierung der von Glucose ausgelösten Insulinsekretion) (Studie als PDF)
- Heaney AP et al., "Refined fructose and cancer" September 2011, Expert opinion on therapeutic targets, (Raffinierte Fructose und Krebs) (Studie als PDF)
- Heaney AP et al., "Fructose induces transketolase flux to promote pancreatic cancer growth" August 2010, Cancer Research, (Fructose induziert Ausschüttung der Transketolase zur Förderung des Pankreaskrebswachstums) (Studie als PDF)
Lesen Sie mehr unter: http://www.zentrum-der-gesundheit.de/krebs-zucker-ia.html#ixzz3QORK7tR1
NervenschmerzenDumm, wenn der Nerv nicht nur den Schmerz leitet (dafür ist er da), sondern wenn er selbst weh tut. Was macht man dann? Kennen Sie unter dem Stichwort Neuritis oder Polyneuritis oder Polyneuropathie.
Sehr häufig beim Diabetiker. In den Beinen.
Die Medizin war bisher recht hilflos. Weil man nicht wusste, weshalb Nerven beim Diabetiker so unangenehm erkranken. Heute wissen wir Bescheid. Heute heißt: Seit 2012. Dank der Universität Heidelberg.
Dort wurde gezeigt, dass Glucose zu einem „giftigen“ Stoffwechselprodukt Methylglyoxal (MG) abgebaut wird. Und dieses giftige Zerfallsprodukt schädigt den Nerv, erzeugt chronischen Schmerz. Bei hohem Blutzucker, also beim Diabetiker, natürlich mehr als bei Ihnen und bei mir.
Stolz berichten die Heidelberger, dass sie gleich einen Wirkstoff gegen dieses Methylglyoxal gefunden hätten. Inzwischen patentiert. Nur…
… lese ich, dass das hilfreiche Medikament „nicht zur Marktreife entwickelt wurde, weil das nötige Venture Kapital fehlte“.
Oh, mei! Schon verstanden? Da leiden Menschen. Haben Schmerzen. Tüchtige Forscher entdecken den Grund: Der zu hohe Zucker wird zu einem Gift abgebaut. Und die entwickeln eine Tablette gegen das Gift. Stellen Sie sich vor!! Sind wir Wissenschaftler nicht genial? Haben leider nicht das Geld, die Pille herzustellen.
Ja… wenn man einfach den Mund zu machen würde? Und keinen Zucker mehr rein ließe? Sprich genetisch korrekt essen würde? No carb? Dann bräuchte man diese Wunderpille gar nicht.
Aber das wäre wieder viel zu einfach. Dann wären Medizin, wir Ärzte, die Kliniken ja überflüssig. Wollen wir auch nicht.
Also leiden Sie weiter.
Quelle: Nature Med online 13.5.2012