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+++ »Emma« fordert Cockpit-Frauenquote und empört das Netz +++ Zum Opfer stilisiert: Warum wird den islamischen Kräften ihre Einflußnahme so leicht gemacht? +++ Keine Unterscheidung zwischen Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlingen: Flüchtlingsbeauftragte gegen Obergrenze +++ Redaktion
Sonntag, 29.03.2015
Germanwings-Flug 4U9525
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Bunte Vielfalt für die Bunte Republik
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Islamismus
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Mit wachsender Geschwindigkeit besetzen der Islam und muslimische Funktionsträger symbolische und materielle Positionen im öffentlichen Raum. Der Moscheenbau, der oft gegen den Widerstand der Anwohner durchgesetzt wird, oder jüngst das Kopftuchurteil des Verfassungsgerichts sind zwei herausragende Beispiele.
Was unter Schlagworten wie Antidiskriminierung, Teilhabe oder Gleichberechtigung stattfindet, ist in Wahrheit die Privilegierung einer Religion und eines Milieus. Denn erstens ist der Nutzen einseitig, und zweitens werden muslimischen Zuwanderern vom Staat Sonderrechte konzediert. Sogar der Ruf „Juden ins Gas“, der im vergangenen Jahr auf antiisraelischen Demonstrationen zu hören war, löste nur dezente Reaktionen aus.
Die Furcht vor sozialer Ausgrenzung betrifft nicht nur Kritiker in Deutschland
Der letzte, der eine unverblümte Kosten-Nutzen-Rechnung aufzustellen wagte, war Thilo Sarrazin mit seinem Erfolgsbuch „Deutschland schafft sich ab“ (2010). Die Medien stilisierten ihn danach zur Personifizierung des Bösen. Darüber hinaus gingen mehre Dutzend Anzeigen wegen Volksverhetzung gegen ihn ein. Die Einstellungsverfügung umfaßte immerhin 16 Seiten. Ob ein weniger prominenter, vernetzter und gutbetuchter Autor mit vergleichbaren Aussagen so relativ schadlos davonkommen würde, ist heute noch zweifelhafter als vor fünf Jahren.
Die rechtliche Unsicherheit und die Furcht vor sozialer Ausgrenzung betrifft nicht nur Kritiker in Deutschland. 2008 veröffentlichte der französische Historiker Sylvain Gouguenheim das Buch „Aristoteles auf dem Mont Saint-Michel. Die griechischen Wurzeln das christlichen Abendlandes“, in dem der arabische Beitrag zur europäischen Kultur als marginal eingeschätzt wird. Das Buch wurde von Le Monde positiv rezensiert.
Kurz darauf veröffentlichte die Tageszeitung Libération ein von 56 Fachwissenschaftlern unterzeichnetes Protestschreiben, „das mit der Feststellung endet, Gouguenheims Ausführungen seien in keiner Weise wissenschaftlich, sondern Ausdruck einer ideologischen Haltung, deren politische Implikationen inakzeptabel seien“ (P. Bruckner).
Eine Strategie, mit der der Islam unangreifbar gemacht werden soll
Der Angriff war selber ideologisch motiviert; es ging um Politik, die fachlichen Ein- waren Vorwände. Inzwischen wird Gouguenheim als „islamophober Gelehrter“ gehandelt. Eine deutsche Übersetzung erschien 2011. Die Rezension in der Süddeutschen Zeitung trug den Titel: „Der Mittelalter-Sarrazin“. Wer sie heute im Online-Archiv der Zeitung aufsucht, wird direkt auf einen weiteren Artikel, „Das Dilemma der Islam-Kritiker“, verwiesen. Er handelt vom norwegischen Massenmörder Anders Breivik.
Das sind keine Zu- und Einzelfälle, sondern gehorcht einer Strategie, mit der der Islam unangreifbar gemacht und der Kritik entzogen werden soll. Gleiches gilt für seinen siamesischen Zwilling, die Zuwanderung nach Europa im allgemeinen.
Das Zauberwort heißt „interkultureller Dialog“
Die britische Autorin Bat Ye’or (das hebräische Pseudonym von Gisèle Littman) hat in dem Buch „Europa und das kommende Kalifat“ (Dunker & Humblot, Berlin 2013) detailliert dargestellt, wie diese Strategie im Zusammenspiel von internationalen Organisationen wie der Uno und Unesco, von supranationalen Gremien, von Regierungen, Stiftungen, Denkfabriken und nahöstlichen Geldgebern verwirklicht wird....
https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2015/zum-opfer-stilisiert/